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Je nach Bundesland und Rasse: Brauche ich eine Hundehaftpflicht?

Eine wichtige Frage, die sich viele Hundebesitzer stellen, ist, ob sie eine Hundehaftpflicht benötigen. Diese Versicherung deckt Schäden ab, die der Hund an fremden Personen und Gegenständen verursacht. Doch ist sie wirklich notwendig? Wir erklären dir die Bedeutung und die Vorteile einer Hundehaftpflicht und zeigen dir, bei welchen Rassen und in welchen Bundesländern sie Pflicht ist.

Was ist die Hundehaftpflicht?

Eine Hundehaftpflichtversicherung ist eine spezielle Form der Haftpflichtversicherung, die für Hundehalter entwickelt wurde. Sie deckt Schäden ab, die der Hund an fremden Personen und Gegenständen verursacht und schützt den Hundehalter vor hohen finanziellen Belastungen. Die Hundehaftpflichtversicherung deckt folgende Schäden ab:

  • Personenschäden: Zu diesen Schäden zählen Verletzungen, die der Hund einem Menschen zufügt. Beispiel: Der Hund läuft auf die Straße und beißt einen Passanten.
  • Sachschäden: Das sind Schäden an Gegenständen oder dem Eigentum anderer Personen. Beispiel: Der Hund zerkratzt das Auto des Nachbarn.
  • Vermögensschäden: Hier geht es um finanzielle Verluste, die durch den Hund verursacht werden. Beispiel: Der Hund läuft auf die Straße, wodurch ein Autounfall entsteht. Der Fahrer kann nicht zur Arbeit fahren und verliert somit Einkommen.
  • Mietsachschäden: Viele Versicherungen decken auch Schäden ab, die der Hund in einer Mietwohnung verursacht. Beispiel: Der Hund beschädigt die Türen in einer gemieteten Wohnung.

Hundehaftpflicht: Pflicht je nach Bundesland

In sechs Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend. Solltest du in einem der Bundesländer leben, ist es wirklich sinnvoll, dir die Versicherung zuzulegen. Denn: Das wird kontrolliert und kann im schlimmsten Fall zu einer Strafe von bis zu 10.000 Euro führen.

Die folgende Tabelle zeigt dir, in welchen Bundesländern die Hundehaftpflicht Pflicht ist:

Pflicht Pflicht (nur bestimmte Rassen)
Berlin Baden-Württemberg
Hamburg Bayern
Niedersachsen Brandenburg
Sachsen-Anhalt Bremen
Schleswig-Holstein Hessen
Thüringen Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen

Neben den sechs Bundesländern gibt es weitere neun, die den verpflichtenden Abschluss auf bestimmte Rassen beschränken.

Hier variieren die Regelungen je nach Bundesland. In Baden-Württemberg gilt die Versicherungspflicht beispielsweise für Kampfhunde und als gefährlich eingestufte Hunde. Ähnlich ist das in Sachsen, wo die Versicherung für die laut Gesetz gefährlichen Hunde abgeschlossen werden muss.

Nur ein Bundesland fehlt in der Aufzählung: Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, in dem es keine Versicherungspflicht oder andere Einschränkungen gibt. Hier kann jeder Hundebesitzer selbst entscheiden, ob er die Hundehaftpflicht abschließen möchte oder nicht.

Hundehaftpflicht: Pflicht je nach Rasse

Einige Hunderassen gelten als besonders gefährlich und können daher ein höheres Risiko für Schäden darstellen. Welche Hunderasse als gefährliche Kampfhunde einzustufen sind, hängt auch wieder vom Bundesland ab, in dem du lebst. In den meisten Bundesländern gelten die folgenden Rassen als besonders gefährlich:

  • American Staffordshire Terrier
  • Bullterrier
  • Pitbull Terrier
  • Bullmastiff
  • Staffordshire Bullterrier
  • Cane Corso
  • Dogo Argentino
  • Bordeaux Dogge

Viele Hundehaftpflichtversicherungen möchten vor dem Abschluss wissen, welche Hunderasse du versichern möchtest. Für die als gefährlich eingestuften Rassen ist der Versicherungsbeitrag oft höher als bei anderen Rassen. Davon solltest du dich aber nicht verunsichern lassen, denn die Hundehaftpflichtversicherung kann dich im Schadensfalls vor einem hohen finanziellen Risiko beschützen.

Ohne Pflicht: Sollte ich eine Hundehaftpflicht abschließen?

Auch wenn es in deinem Bundesland oder zu der Rasse deines Hundes keine Versicherungspflicht gibt, empfiehlt es sich, eine Hundehaftpflicht abzuschließen. Denn die Schäden können schnell in den Millionenbereich steigen. Ohne eine Versicherung musst du für den kompletten Schaden alleine aufkommen.

Wenn dein Hund beispielsweise auf die Straße läuft, daraufhin ein Autounfall passiert und eine Person ins Krankenhaus muss, zahlst du nicht nur die Reparaturen der Autos, sondern auch die Kosten des Krankenhausaufenthaltes und den Vermögensschaden, weil die Person in der Zeit nicht arbeiten gehen konnte.

Fazit: Es kommt auf das Bundesland an, in dem du lebst

Eine Hundehaftpflichtversicherung ist für jeden Hundebesitzer eine sinnvolle und oft auch gesetzlich verpflichtende Absicherung.

Was du jetzt machen kannst: Überprüfe, ob in deinem Bundesland oder für deine Hunderasse eine Hundehaftpflichtversicherung notwendig ist. Aber auch ohne diese Pflicht ist die Hundehaftpflicht eine sinnvolle Versicherung, um weniger Sorgen vor möglichen Schäden zu haben.

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Christina Widner ist ausgebildete Versicherungsfachangestellte. Nach ihrer Ausbildung hat sie über acht Jahre bei der AOK Rheinland-Hamburg gearbeitet. Inzwischen ist sie Journalistin und Expertin für Versicherungen.